automatisch erstellte abschrift des audios:
Hallo, wir sind Sarah und Johann von Planet. Normalerweise sorgen wir dafür, dass du gut gelaunt in den Tag startest. In diesem exklusiven Einschlaf-Podcast wollen wir dich aber beim Einschlafen supporten. Vielleicht wälzt du dich schon von einer Seite zur anderen. Dir ist entweder zu warm oder zu kalt. Denkst an viele Dinge gleichzeitig. Es gibt viele Dinge, die dich vom Schlafen abhalten. Das ist ganz normal. Mach dir keine Sorgen. Das kriegen wir hin. Entspann dich einfach und du wirst sehen, wie einfach du ins Land der Träume kommst. Wir sagen jetzt schon mal, gute Nacht. Als erstes probieren wir es mit einer ganz besonderen Atemtechnik. Vielleicht hilft alleine die schon, dass du einschläfst. Konzentrier dich jetzt nur auf dich und auf deine Atmung. Wichtig ist, dass die Zungenspitze ganz leicht an den Gaumen gepresst ist. Und jetzt atmest du durch den Mund ganz langsam aus. Und jetzt machst du den Mund zu. Als nächstes atmest du durch die Nase ein und zählst bis 4. 1, 2, 3, 4. Halt deine Luft an und zähl dabei bis 7. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7. Jetzt langsam durch den Mund ausatmen. Lass dabei die ganze Luft raus und zähl bis 8. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8. Und? Bist du schon müde? Wenn du noch nicht ganz zur Ruhe gekommen bist, dann probiere es ganz einfach nochmal von vorne aus. Leg dich jetzt nochmal bequem auf deine Unterlage und achte darauf, dass sich nichts an deiner Lage stört. Leg die Arme leicht angewinkelt hin, die Hände locker aufgelegt. Die Finger liegen locker und leicht gekrümmt auf der Unterlage. Streck die Beine bequem aus, die Füße können von alleine etwas nach außen fallen. Schließ die Augen und versuche an nichts zu denken. Denke an nichts Bestimmtes. Es gibt im Moment nichts zu tun. Du kannst es dir erlauben, dich völlig auf das Gefühl der Entspannung zu konzentrieren. Konzentrier dich auf jeden Muskel deines Körpers. Versuche, jeden Muskel zu spüren und ihn so gut wie möglich zu entspannen. Atme dabei ruhig und tief. Lass die Zähne sich leicht voneinander lösen. Während du mir zuhörst, brauchst du mir nicht genau zuzuhören. Du wirst auf jeden Fall verstehen, was ich meine. Wir beginnen mit den Armen. Spanne jetzt gleichzeitig beide Arme, die Oberarme, die Unterarme und die Hände fest an, indem du eine Faust balzt und den Arm anwinkelst. Achte auf die Entspannung. Atme ein und atme aus und lass die Muskeln ganz locker werden. Spanne jetzt dein Gesicht an, die Stirn, die Augenbrauen, die Lippen und den Unterkiefer. Empfinde und genieße die Anspannung des Gesichts. Spüre, wie es sich anfühlt im Bereich der Stirn, der Augenpartie, der Wangen, im Bereich des Mundes. Atme ein, atme aus und lass die Muskeln im Gesicht wieder ganz locker werden. Achte auf den Übergang von der Anspannung zur angenehmen Entspannung. Spanne jetzt die Bauchmuskeln an. Atme ein, atme aus und lass die Bauchmuskeln wieder ganz locker werden. Lass ganz los. Zieh jetzt die Schultern in Richtung Ohren nach oben. Spann die Schultern an. Atme ein, atme aus und lass wieder ganz locker. Achte auf das angenehme Gefühl der Entspannung. Spanne jetzt die Oberschenkelmuskeln an und zieh die Zähne in Richtung Gesicht, sodass auch Spannung im Unterschenkel entsteht. Atme ein, atme aus und lass wieder ganz locker. Empfinde und genieße das angenehme Gefühl von Entspannung in den Oberschenkeln, in den Unterschenkeln und in den Füßen. Lass vollständig los. Atme tief durch die Nase ein und ganz langsam durch den Mund wieder aus. Während die Gedanken, Gefühle und Empfindungen kommen und gehen, kannst du sie entspannt wahrnehmen. Du kannst sogar diesen Raum in Gedanken verlassen oder du kannst dich in Gedanken an einen anderen Ort begeben. An einen Ort, an dem du dich wohlfühlst. Na, immer noch wach? Das macht nichts. Wir sind auf dem richtigen Weg. Das kriegen wir gemeinsam hin. In Gedanken gehen wir jetzt aus der Haustür. Wir spüren den leichten Wind, der durch unsere Haare weht. Wir lassen die laute Stadt ganz langsam hinter uns und biegen noch einmal links ab. Aus der lauten Straße wird ein kleiner Feldweg. Statt Autos können wir nur noch die Vögel hören. Von den Bäumen zwitschern sie, mal laut, mal leise. In der Ferne ist schon ein Gatter zu erkennen. In der Mitte so ein ganz kleines Holztor. Da gehen wir hin und machen es auf, ganz vorsichtig. Wir gehen rein und schließen es gleich hinter uns wieder. Jetzt legen wir uns auf das Gras. Das riecht noch ganz, ganz frisch. Ein paar Bienchen summen, ein Schmetterling landet auf unserer Schulter. Und endlich sehen wir die Schafe, wie sie ganz gemütlich in der Sonne stehen. Auf einmal läuft eins von der Herde weg, direkt auf einen Zaun zu und springt drüber. Eins. Und das nächste gleich hinterher. Zwei. Noch ein Schaf. Drei. Das nächste nimmt Anlauf und springt. Vier. Fünf. Sechs. Sieben. Acht. Neun. Und auch das zehnte Schaf. Elf. Zwölf. Dreizehn. Vierzehn. Das fünfzehnte Schaf. Sechzehn. Siebzehn. Das achtzehnte Schaf ist auch drüber. Neunzehn. Zwanzig. Und immer so weiter. Mach's dir noch einmal ganz bequem. Du hörst vielleicht noch Geräusche um dich, im Raum oder von außen. Und irgendwann können die Geräusche und jede Bewegung ganz gleichgültig werden. Und du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein und einen Traumreise zu erleben. Sich alles ganz genau vorzustellen, alles selbst ganz mitzuerleben und in sich zu sein und in sich zu spüren. Der alte Bahnhof ist außer Betrieb. Die Gleise sind immer noch da, auch die Gebäude. Aber kein Zug hält mehr. Alle Züge fahren am Bahnhof vorbei. Die große Uhr ist stehen geblieben. Ihre Zeiger bewegen sich nicht mehr. Licht und Schatten laufen über sie hin. Denn die Sonne steigt am Morgen immer noch auf in den Himmel und sinkt am Abend noch immer unter den Horizont. Am meisten bei sich ist der alte Bahnhof vielleicht in der Nacht, wenn die Sterne leuchten, wenn der Mond scheint. Auch die Sterne und der Mond bewegen sich. Aber das geht so langsam, dass es kaum jemand bemerkt. Die Lagerhalle steht schon lange leer. Da wurden Waren für den Transport auf den Zügen aufbewahrt. Nun liegt hier nur noch Staub und ein zerbrochener Blumentopf. Eine Fensterscheibe der Lagerhalle ist kaputt. Das Glas glänzt im Sonnenlicht. In einer Glasscherbe blitzt gerade die Sonne auf. Die Sonne liegt ruhig und warm über dem ganzen Bahnhof. Auf den roten Dachschindeln liegt sie. Auf dem Kamin, auf der Vorderfront des Bahnhofsgebäudes, auf der großen Bahnhofsuhr, auf dem Bahnsteig, auf den Gleisen, auf den Schottersteinen zwischen den Gleisen. Auf ein paar Gräsern und Blumen, die zwischen den Schottersteinen gewachsen sind. Überall liegt das Licht der Sonne gleichermaßen. Es zieht nichts vor und lehnt nichts ab. Überall gleichermaßen scheint es mit seiner ganzen Ruhe und Wärme und Kraft. Auf einem Abstellgleis steht ein alter Zug. Viele Jahre fuhr er durch das ganze Land. Nun steht er hier und rostet vor sich hin. Wenn ein neuer Zug am Bahnhof vorbei braust, dann bekommt der alte Zug noch ein wenig Fahrtwind ab. Die Sonne scheint auch auf ihn gleichermaßen. Eine Katze schleicht die Böschung hinab durch das wilde Gras. Sie tritt vorsichtig auf die Schottersteine. Sie schnüffelt am Gleis, dann steigt sie darüber. Nun stolziert sie über den Bahnsteig. Unter der großen Bahnhofsuhr legt sie sich hin. Sie gähnt einmal, zweimal und schließt ihre Augen. Die Sonne scheint auch auf sie. Die Katze spürt die Ruhe und die Wärme der Sonne in sich und sie spürt, wie mit der Ruhe und der Wärme auch neue Kraft in ihr wächst. Copyright WDR 2021