die oscars 2024 - das sind die gewinner
große oscar-nacht in los angeles! die deutsche schauspielerin sandra hüller hat den oscar als beste hauptdarstellerin zwar verpasst, spielt aber im besten internationalen film des jahres - "the zone of interest" - die weibliche hauptrolle. großer gewinner bei den 96. oscars wurde mit sieben auszeichnungen das historische epos "oppenheimer". für aufsehen sorgten ein nacktauftritt, ryan goslings "i'm just ken"-lied-performance, al pacinos holprige verkündung des besten films sowie politische äußerungen zu gaza- und ukraine-krieg.
der deutschsprachige britische film "the zone of interest" mit hüller als frau des auschwitz-kommandanten höß (gespielt vom deutschen schauspielkollegen christian friedel) gewann in der sparte für den besten ausländischen film. regisseur jonathan glazer ging in seiner dankesrede auf den gaza-krieg ein. "ob es die opfer des 7. oktober in israel oder der andauernden attacke auf gaza sind", alle seien opfer von entmenschlichung, betonte der filmemacher. die ebenfalls in der international-sparte nominierten filme der beiden deutschen regisseure ilker çatak ("das lehrerzimmer", deutschland) und wim wenders ("perfect days", japan) gingen leer aus. die aus thüringen stammende und in leipzig wohnende sandra hüller (45) war auch als beste hauptdarstellerin nominiert, was seit mehr als 80 jahren keiner deutschen mehr gelungen war. im französischen justizdrama "anatomie eines falls" spielt sie eindrucksvoll und vielsprachig eine schriftstellerin, die sich vor gericht wegen mordverdachts an ihrem ehemann verantworten muss.
die auszeichnung ging allerdings an emma stone für ihre leistung in der grotesken komödie "poor things". es ist stones zweiter oscar nach 2017, damals für "la la land". "poor things" von giorgos lanthimos holte insgesamt vier auszeichnungen, etwa für kostüm- und maskenbild. die auszeichnung für die beste nebendarstellerin erhielt da'vine joy randolph für ihre rolle im drama "the holdovers". der historienfilm "oppenheimer" über den physiker j. robert oppenheimer, der zur atombombe forschte, holte unter anderem die auszeichnung als bester film, den regiepreis für christopher nolan sowie zwei schauspielpreise: cillian murphy wurde als bester hauptdarsteller, robert downey jr. als bester nebendarsteller geehrt. sieben oscars (bei 13 nominierungen) sind so viele wie letztes jahr "everything everywhere all at once" gewann.
während der verleihung wurde mehrfach an aktuelle politische krisen erinnert. als bester dokumentarfilm wurde die produktion "20 tage in mariupol" ausgezeichnet, die die erlebnisse von ap-journalisten in der ukrainischen hafenstadt unter russischer belagerung zeigt und die derzeit in der ard-mediathek abrufbar ist. moderator jimmy kimmel führte durch die knapp dreieinhalbstündige show. höhepunkt war für viele der auftritt von schauspieler ryan gosling, der mit dutzenden tanzenden männern das lied "i'm just ken" aus dem film "barbie" sang. plötzlich war auch guns-n'-roses-gitarrist slash auf der bühne. den preis für den besten song gewann aber ein anderes lied aus dem "barbie"-film, nämlich "what was i made for?", was den zweiten oscar für die erst 22-jährige billie eilish bedeutete.
beim preis fürs beste kostümdesign trat wrestling-star john cena nackt auf. "kostüme sind sehr wichtig", sagte der 46-jährige trocken, als er sich den großen umschlag vor den schritt hielt und ansonsten nur schlappen trug. warum er nackt war? bei der 46. verleihung, 1974, also genau vor 50 jahren, rannte ein komplett nackter flitzer über die bühne. zum 50 jahrestags dieses vorfalls wollte jimmy kimmel wohl die selbe aktion wiederholen und suchte sich john cena aus, der zum neuen flitzer werden sollte. der tat so, als traue er sich nicht und rief jimmy kimmel zu sich. so bekam er den briefumschlag mit dem gewinner, um seine wichtigsten teile zu bedecken. mit großem gelächter des publikums betrat er also fast komplett nackt, nur mit dem briefumschlag als schutz, die bühne. bei der vorstellung der nominierten für das beste kostümdesign, bekam er dann aber eine art robe, um bei der bekanntgabe des siegers nicht alles zeigen zu müssen. schau dir jetzt das video zu dieser skurrilen aktion an!
alle oscars im überblick:
bester film: oppenheimer
beste regie: christopher nolan („oppenheimer“)
beste hauptdarstellerin: emma stone („poor things“)
bester hauptdarsteller: cillian murphy („oppenheimer“)
beste nebendarstellerin: da’vine joy randolph („the holdovers“)
bester nebendarsteller: robert downey jr. („oppenheimer“)
bester internationelaer film: „the zone of interest“ (vereinigtes königreich) - regie: jonathan glazer
bestes originaldrehbuch: „anatomie eines falls“: justine triet und arthur harari
bestes adaptiertes drehbuch: „american fiction“: cord jefferson
beste kamera: „oppenheimer“: hoyte van hoytema
beste visuelle effekte: „godzilla minus one“: tatsuji nojima, kiyoko shibuya, masaki takahashi und takashi yamazaki
bestes szenenbild: „poor things“: shona heath, james price und szusza mihalek
bestes kostümdesign: „poor things“: holly waddington
bestes make-up und frisuren: „poor things“: nadia stacey, mark coulier und josh weston
beste filmmusik: „oppenheimer“: ludwig göransson
bester song: „what was i made for?“ - barbie (billie eilish, finneas o’connell)
bester schnitt: „oppenheimer“: jennifer lame
bester ton: „the zone of interest“: johnnie burn und tarn willers
bester animationsfilm: „der junge und der reiher“: hayao miyazaki und toshio suzuki
bester dokumentarfilm: „20 tage in mariupol“: mstyslav chernov, michelle mizner und raney aronson-rath